19. Sep 2021
Von der Molekularbiologie in die IT Martina Hasenleitners spannender Karriereweg

Nicht alle unsere Kolleginnen und Kollegen haben einen geradlinigen IT-Ausbildungsweg hinter sich. Wir versammeln bei uns auch viele spannende Quereinsteiger-Karrieren. Einen besonders interessanten Werdegang hat Projektleiterin Martina Hasenleitner.

Martina Hasenleitner hat ursprünglich die Ausbildung zur Tourismuskauffrau in Bad Ischl absolviert. Um ihr Studium zu finanzieren, hat sie als Kellnerin gearbeitet. In der Tourismusschule hat sie das Wahlfach Biologie gewählt und in diesem Fach sogar maturiert. Ein gesundheitliches Schlüsselerlebnis hat sie darin bestärkt, den Menschen in seiner Gesamtheit als „Wunderwerk“ zu betrachten. Das führte sie zum Studium der Molekularbiologie; aktuell arbeitet sie neben der Porsche Informatik an ihrer Doktorarbeit.

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Martina, wie kam es dazu, dass eine Molekularbiologin bei der Porsche Informatik landet?

Eigentlich eher durch einen Zufall. Ich brauchte einen Job, um mir mein Studium finanzieren zu können. Also habe ich nebenher eine Ausbildung zur Projektmanagerin gemacht. Projektmanagement hat mir von der ersten Sekunde an gefallen, eigentlich noch besser als die Forschung. Als ich mit der Ausbildung fertig war, habe ich mich auf gut Glück als Junior Projektmanager für ein internationales Projekt bei der Porsche Informatik beworben. Danach ging alles sehr schnell. Innerhalb eines Monats war alles unter Dach und Fach und ich begann hier zu arbeiten. Das war im Juni 2019

Wie war deine Entwicklung innerhalb der Porsche Informatik?

Mein erstes Projekt war die Einführung des Digital Workplace in den Partnerländern. In diesem Projekt habe ich Klaus Griesebner als PM-Office unterstützt. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich danach auch die Einführung des DWP im privaten österreichischen Einzelhandel übernehmen wollte. Aktuell leite ich zwei Projekte: Die IT-Infrastruktur-Integration der Porsche-Informatik -Tochter DASOF in Slowenien und das Projekt „M365 Migration in Japan“.
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Als Quereinsteigerin so große Projekte zu leiten ist bemerkenswert. Was war bei der Einführung des Digital Workplace deine größte Herausforderung?

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Autohäusern sind groß, jeder Standort wird anders geführt. Das hat das Projekt sehr arbeitsintensiv gemacht. Die größte Herausforderung war es aber, die Skepsis gegen das Neue, das Digitale zu aufzufangen. Die Mitarbeiter*innen im Autoverkauf oder im Service haben einen anderen Fokus: die IT soll einfach nur funktionieren, man will nicht darüber nachdenken müssen. Aber mit vielen Beratungsgesprächen und Informationsveranstaltungen und der Unterstützung aller am Projekt Beteiligten haben wir alles gut über die Bühne bekommen.

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„Mein Motto? Hinfallen ist okay, aber liegenbleiben nicht. Sich immer wieder aufrappeln und an sich arbeiten, das hält mich frisch und lebendig!“
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Nach wie vor gibt es im IT-Bereich nicht allzu viele Frauen, woran liegt das deiner Meinung nach?

In der Softwareentwicklung gibt es ja schon mehr Frauen, aber im Infrastrukturbereich sind wir wirklich noch sehr unterrepräsentiert. Das könnte daran liegen, dass die Infrastruktur nicht so greifbar ist, man kann sich weniger gut etwas Konkretes darunter vorstellen. Um Frauen in die Infrastruktur zu locken, müsste man intensiver darüber kommunizieren, wie vielfältig die Thematik ist. Infrastruktur mit Netzwerk, Mailing, Security oder Cloud ist ein breites, sehr spannendes Gebiet, es beinhaltet Projektmanagement, Qualitätsmanagement etc. – das müsste man besser darstellen. Tage der offenen Tür oder ein besseres Covern der Themen in den sozialen Medien könnten dabei helfen.

Ist es dein Ziel, IT und Molekularbiologie in Zukunft vielleicht einmal zu verbinden?

In die Forschung werde ich nicht mehr gehen. Ich mache das Doktorat für meine persönlichen Ziele und dann ist das Thema abgeschlossen. Vorerst werde der IT also treu bleiben. Der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Themen, die Komplexität, die Vernetzungen der vielen Abläufe und dazwischen der Mensch – dass finde ich so spannend und interessant! Nach meinem Doktor möchte ich mich im Projektmanagement weiterbilden. Ich arbeite gerade synchron an Zertifizierungen für Prince2 und Scrummaster. Ich möchte mir ein breites Portfolio an Projektmanagement-Methoden aneignen und auch andere coachen. ​​​​​​​

Vielen lieben Dank für das spannende Gespräch, Martina! Vorbilder wie du können mehr Frauen dazu motivieren, den Weg in die IT zu gehen.

Michaela Alker

hatte in ihren 19 Jahren bei uns bereits die unterschiedlichsten Jobs im Bereich Infrastruktur inne. Derzeit ist sie für Kommunikation, Wissensmanagement und Marketing im Bereich Infrastructure & Common Platforms | Digital Workplace Services zuständig.