3. Aug 2022
Public Cloud als Innovationstreiber Wie wir unsere Business-Analysen auf einen neuen Level heben

Gemeinsam mit den Geschäftsbereichen der Porsche Holding lassen wir die Business Intelligence (BI) in den Himmel wachsen.

Unser Mutterunternehmen Porsche Holding Salzburg (PHS) ist in 29 Ländern auf drei Kontinenten in den Geschäftsbereichen Großhandel, Einzelhandel und Finanzdienstleistungen tätig. Mit einer derart weit verzweigten Unternehmensstruktur ist der Überblick über die Geschäftszahlen ein essenziell wichtiges Thema.

Die Fachbereiche der Porsche Holding arbeiten sehr eigenständig. Dieser Dezentralität verdankt unsere Organisation ihre Agilität. Das hat aber auch dazu geführt, dass jeder Bereich seine eigene BI- und Reporting-Lösung einsetzt und wir in der PHS alle BI-Systeme von Rang und Namen im Haus haben.

Die Lösung: BI-Referenzarchitektur mit Azure Services und Power BI

Carola Seyr, Teamleiterin aus dem Porsche-Holding-Finanzbereich, kam mit dem Wunsch nach einer leistungsstärkeren Business-Intelligence-Lösung auf unseren Cloud-Spezialisten Günter Schulmeister zu. In dem Projekt erkannte er die Chance, die BI-Umgebungen mit Public-Cloud-Technologien zu vereinheitlichen, aber weiterhin die wichtige Eigenständigkeit der Geschäftsbereiche zu erhalten.

Anfang 2020 haben wir diese Idee erstmals als Proof of Concept erprobt. Unser Ziel war, das bestehende SAP-System mit Azure Data Factory Services anzubinden, Finanzdaten in einer Azure SQL-Datenbank abzulegen und mit Power BI darauf zuzugreifen. Innerhalb kürzester Zeit konnten wir so Finanzdaten in Power BI darstellen. Damit war klar, dass wir auf dem richtigen Weg waren.

Die BI-Referenzarchitektur für die Porsche Holding Salzburg

Nun mussten wir die Infrastruktur des Finance Data Warehouse (DWH) auf den Produktiveinsatz vorbereiten. Um eine einfache Referenzarchitektur zu erhalten, wollten wir so wenig bewegliche Teile wie möglich. Das bedeutete idealerweise Platform as a Service ohne kompliziertes Netzwerk.

Platform as a Service (PaaS) hat sich sich als Turbo für die Effizienz von Carola Seyrs BI-Team erwiesen. Richtig konfiguriert nimmt es dem Team viele Betriebsführungsaufgaben und Sicherheitsmaßnahmen ab. Außerdem konnte dadurch die gesamte Umgebung mittels Infrastructure as a Code definiert werden. Das BI-Team kann nun die Umgebung ihres Data Warehouse jederzeit per Knopfdruck erstellen oder aktualisieren.

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„Bei der Neuentwicklung setzen wir auf Azure PaaS-Services. Richtig konfiguriert verbessern wir dadurch die Sicherheit und erleichtern die Betriebsführung der Applikationen deutlich.“

Günter Schulmeister, Cloud Transformation Lead bei Porsche Informatik

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Im Alltag nicht minder praktisch: Dank Webtechnik des Front-Ends, einheitlicher Azure-Infrastruktur und Integration in Microsoft 365 ist jeder Report auf dem PC ebenso einfach nutzbar wie auf einem Tablet oder Smartphone. „Das ist ein größerer Vorteil, als ich mir je gedacht hätte“, freut sich Carola Seyr. „Alle Kolleginnen und Kollegen waren begeistert, dass sie für die BI-Analysen keine zusätzliche Client-Software und kein separates Passwort mehr benötigen.“ Die BI-Spezialist:innen erledigen jetzt viele Aufgaben eigenständig, für die sie davor die zentrale IT benötigten. Dadurch können sie viel schneller auf Anforderungen reagieren.

Die beiden Initiatoren unserer BI-Lösung für die Porsche Holding: Günter Schulmeister und Carola Seyr

Self-Service erhöht die Flexibilität

Die Anwender:innen im Reporting können auf die benötigten Geschäftszahlen zugreifen und sie flexibel im Self-Service weiterverarbeiten. Datenmodelle in Form von Datasets und die intuitive Bedienung von Power BI machen es möglich.

Damit haben wir auch die Grundlage für die Referenzarchitektur anderer Unternehmensbereiche geschaffen. Die Idee dahinter: Mit der Referenzarchitektur erleichtern wir neuen BI-Projekten die Nutzung von Azure und standardisieren die Umgebungen. Dadurch nutzen allmählich alle BI-Teams der PHS die gleiche Technologie, verlieren aber nicht ihre Eigenständigkeit. Als Integrationsebene gegenüber den Endanwender:innen dient Power BI als einheitliches Front-End unabhängig vom Fachbereich.

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„Mit unserem Datenmodell in Power BI haben wir eine Single Source of Truth für Finanzdaten, die wir für sämtliche neue Berichten anzapfen. Mit dieser verlässlichen und konsistenten Datenbasis können standardisierte Management-Präsentationen auf Knopfdruck erstellt werden.“

Carola Seyr, Leiterin Business Intelligence Center im Digital Service Center der Porsche Holding Salzburg

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Dank der DWH-Referenzarchitektur und Power BI können die Geschäftsbereiche künftig Migrationsprojekte mit integrierten Best Practices anstoßen, ohne zeitraubende Vorentscheidungsrunden fahren zu müssen. Da wir Infrastruktur als Code nutzen, können wir den Start neuer Projekte enorm beschleunigen.

Nach dem Projekterfolg mit Carolas Business Intelligence Center steht als Nächstes das BI-Projekt der Abteilung Einzelhandel an. Gleichzeitig interessieren sich auch schon das Teilevertriebszentrum und einige PHS-Länderorganisationen für die neue Lösung. Parallel wollen wir die Referenzarchitektur weiterentwickeln. Und Carola Seyr baut die User-Community aus.

Die Akzeptanz der neuen BI-Angebote in der Holding ist hoch: Auf der Hardwareseite haben wir dank der Azure-Umgebung keine Skalierungssorgen mehr – das größte Skalierungsproblem ist derzeit unsere limitierte Zeit. Carola Seyr, Günter Schulmeister und ihre Kolleg:innen kommen angesichts der großen Nachfrage kaum nach. Unser BI-Turbo ist also ein heißbegehrtes Produkt.

Bettina Dobnig

Nach Stationen in Wien, Shanghai und Bangkok hat Bettina nun nach Salzburg gefunden, um hier die Welt der Porsche Informatik zu erforschen. Geschult in Radio, Print und Onlinejournalismus ist sie immer auf der Suche nach den spannendsten Geschichten hinter den Bits und Bytes.